Oiseaux et Mammifères - du Maroc au Cap Nord

30 Jahre intensives Vogelzugmonitoring im Genferseebecken (1993-2022) - unter besonderer Berücksichtigung des Greifvogel-Herbstzuges

Einleitung und historischer Rückblick

Schon in den vierziger Jahren entdeckten einige Pioniere der Ornithologie in Genf, P.CHARVOZ, P.GEROUDET, J.BURNIER, R.HAINARD und C.VAUCHER anlässlich einer Saatkrähen-Planzählung die Bedeutung der Rhôneschlucht westlich von Genf als Wegzugstrasse für hunderttausende von Vögeln, vor allem Ringeltauben, Saatkrähen und Greifvögel, aber auch Massen von Kleinvögeln. Dort, wo der Strom sich zwischen dem südlichen Ausläufer des dort über 1600m hohen Hochjura und dem an der Stelle nur knapp 1000 m hohen Mont Vuache hindurchzwängt, entsteht ein natürlicher Trichter, der einen Grossteil der Vögel kanalisiert, die aus Deutschland, Polen, Russland, Tschechien, den Baltischen Staaten und Fennoskandien über das Schweizer Mittelland gezogen sind. Viele Vögel fliegen nicht direkt durch die Schlucht; je nach Wetter verläuft der Zug von grösseren, hoch fliegenden Arten auf recht breiter Front , aber am Fort l'Ecluse, so heisst die Burg aus der napoleonischen Zeit, die über der Schlucht thront, konzentriert sich der Vogelstrom doch sehr stark. An manchen Tagen, je nach Windrichtung und Bewölkung, kann aber die Mehrzahl der Vögel 1 bis 3 km weiter südlich am nur 700m hohen Mont de Sion durchziehen, was die Zählungen erschwert (1).

 

Ansicht nach Westen vom Beobachtungspunkt aus. Jura rechts, Mont Vuache links, Burg in der Mitte.

(Man kann die kleinen Bilder vergrössern; Mausklick!)

 

 

Schon 1983 versuchte die Jugendgruppe des westschweizer Vereins Nos Oiseaux, von Mitte August bis Ende Oktober möglichst oft an der Burg zu zählen, kam aber damals „nur“ auf 3300 Greife. Erst im Jahre 1992 wurde man sich bewusst, wie stark der oft in grosser Höhe stattfindende Greifvogelzug wirklich sein konnte. Es wurden damals an 75 Beobachtungstagen 11.000 Greife festgestellt. Der genfer Arzt Dr. Pierre CHARVOZ (verstorben im Juni 2013), der 1994 in Pension ging, beschloss daher, jedes Jahr von Juli bis November an möglichst jedem Tag, an dem das Wetter es erlaubte, zum Défilé de l'Ecluse zu fahren, so der Name der Rhôneschlucht, die auf französischem Boden liegt, an der Grenze zwischen den Départements Ain-01 und Hoch-Savoyen-74. Die nächsten Dörfer sind Collonges und Longeray auf der Nordseite und Chevrier am Fusse des Mont Vuache, südlich der Etournel-Sümpfe (1). Je bekannter die erstaunlichen Resultate seiner Zählungen wurden, umso mehr Freunde und Gleichgesinnte scharten sich um ihn, sodass aus anfangs 100 Beobachtungstagen pro Saison bis zu 130 Tage (2005) wurden mit bis zu 1252 Beobachtungsstunden (2013). Seitdem Dr. CHARVOZ aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage war, zum Défilé zu fahren, hat die Ligue pour la Protection des Oiseaux LPO74 von Hoch-Savoyen einen bezahlten Mitarbeiter zur Verfügung, der an Wochentagen präsent ist, wenn keine oder wenige andere Beobachter kommen können.

 

Blick nach Nordost auf die obere Burg von der Landstrasse aus (Collonges-Longeray)

Auch ein guter Beobachtungsstandort, je nach Windrichtung.

 

 

So wurden in den letzten 25 Jahren weit über 840.000 Greifvögel gezählt, davon allein über 85.000 im Jahre 2012, mit Tagesmaxima, die auf dem Höhepunkt des Zuges von Mäuse-und Wespenbussard über 3000, im Extremfall 11,000 Greifvögel erreichen können (3). Es ist daher erstaunlich, wie wenig bekannt dieses Phänomen in Deutschland und Österreich ist, liegt doch die Rhôneschlucht – was Greifvogelzahlen im kontinentalen Europa angeht - noch vor dem baskischen Pyrenäenpass Organbidexka an erster Stelle. Nur an Meerengen wie Gibraltar, dem Bosporus und oft im schwedischen Falsterbo werden deutlich mehr Greife im Herbst gezählt. Nirgendwo im europäischen Binnenland ziehen unseres Wissens so viele Rohrweihen durch (1028 im Jahre 2001), nirgendwo so viele Mäusebussarde der Unterart B.b.buteo  (über 56,000 im Jahre 2012), nirgendwo so viele Rotmilane (über 18,230 im Jahre 2021 - auch ein Weltrekord.).-

 

Blick nach Osten, Standort: Longeray. Vuache rechts, die Burg links von der Mitte, Jura mit Plat des Roches und Combe d'Enfer links. Die Steinadler haben in den Felswänden auf beiden Seiten gebrütet.

 

 

 

 Im Jahre 2012 war genug Personal vorhanden, um die grossen Mengen an Schwalben, Drosseln, Staren und Finken zu schätzen. Damals kam man auf etwa 1,44 Millionen durchziehende Vögel!

Seltsamerweise gibt es trotzdem bis heute keine umfassende Publikation in deutscher Sprache zu diesem Gebiet, wie von anderen, weniger bedeutenden schweizer Zugschwellen wie dem Col de Bretolet im Wallis, dem Gurten und dem Gurnigel bei Bern oder dem Ulmethöchi im Baselland. Dabei ist der Ort in nur gut 3 Autostunden von der deutschen Grenze bei Basel bequem erreichbar.

 

Sicht nach Norden; die Schlucht links, die Jurakette rechts

 

 

 

Geographische Beschreibung und Ornis des Gebietes

Auch während und nach dem Heimzug ist das Gebiet um das Fort l'Ecluse sehenswert. Der Hochjura steigt an bis auf 1723 m auf dem Crêt de la Neige mit seiner zum Teil alpinen Flora, und die Südwestseite des Mont Vuache mit seinen vielen Orchideen gehört botanisch gesehen eigentlich schon zu Südfrankreich, auch wenn die Winter hier nicht immer schneearm sind. Der Strom der Rhône zieht sich durch zum Teil verwildertes Kulturland, aber auch eine felsige Schlucht. In weniger als 2 km Entfernung brüten in den hochliegenden Wäldern und Felswänden Steinadler, Uhu, Wanderfalk, Turmfalk, Habicht, Sperber und Wespenbussard. In der Ebene gibt es dazu auch Baumfalken und viele Schwarzmilane. Ein Schlangenadlerpaar jagt alljährlich am Vuache Aspisvipern und andere Reptilien; es hat 2006 auch hier gebrütet.
Viele andere ornithologische Kleinode gibt es hier: Auerhuhn, Haselhuhn, Waldschnepfe, Rauhfusskauz, Sperlingskauz, Mauerläufer, Zippammer, Berglaubsänger und vieles mehr.
Wanderfalken, Sperber und Habichte profitieren natürlich enorm vom Durchzug der Tauben und Kleinvögel, und auch die seit 1994 im Jura brütenden Steinadler, die unter anderem in der Ebene streunende Katzen jagen, versuchen manchmal, z.B. ziehende Kormorane oder Graureiher zu erbeuten.

 

 Blick Richtung Genf; Voralpen rechts, Jura ganz links

 

 

 

 Erste Fassung dieses Artikels in VÖGEL 2/10

 

 

 

Will man möglichst viele Greife aus kürzerer Entfernung sehen, sollte man vom Dorf Longeray aus die Waldstrasse zum Fort l'Ecluse benutzen. Nach 25 Min. Fussweg mit Blick auf einen Adlerhorst kommt man an der Burg an und hat eine herrliche Aussicht über das Genferseebecken, das Rhônetal und das Mont Blanc-Massiv. Kleinvögel und Greife fliegen oft nur wenige Meter entfernt am sonnenbeschienenen Hang des Juragebirges über die Beobachter hinweg. Mit Glück ist auch mal ein Merlin dabei. - Durch die Sonne geblendet und aufgrund der grossen Entfernungen wird man aber vor allem morgens einen grossen Teil der Zugvögel auf der Südseite des Stromes nicht erkennen, weswegen die Zähler schon immer 1 km nördlich von Chevrier an der Eisenbahnstrecke Bellegarde-Valleiry auf einem Wirtschaftsweg am „Champ Vautier“ stehen, wo man auch problemlos parken kann (1). Nur sehr wenige Bäume beeinträchtigen die Sicht, und man sieht die meisten Greife schon auf Kilometer Entfernung aus Nordost am Jura entlang herankommen. Nicht selten biegt die Mehrzahl jedoch weit vor Chevrier nach Süden ab, um zwischen Valleiry, Cessens/Olliet und Chevrier über den nur knapp 800 m hohen Sattel des Mont Vuache zu ziehen oder noch weiter südlich über den flacheren Mont de Sion. Besonders Weisstörche wählen diese Route oft und entgehen so den Beobachtern.

 

Carte : IGN Top 25 3330 OT Bellegarde-sur-Valserine - Grand Crêt d’Eau

 

 

 


Blick von der Burg auf den Rhone-Auwald, den Mont Salève (Mitte), Voralpen und Mont-Blanc-Massiv rechts im Hintergrund. - Der Beobachtungsplatz ist am Eisenbahnkörper, rechts von der Bildmitte.

 

 

Ein anderes Problem liegt an mikroklimatischen Umständen. Im Herbst liegt häufig ein Kaltluftsee über dem Rhônetal und dem Genfer Becken, so dass man morgens manchmal auf Waldstrassen im Jura über die Nebelgrenze fahren muss, am besten oberhalb von Collonges, Ecorans oder Farges am Jurasüdfuss, oder eben bei Cessens/Olliet am „Sattel“ des Mont Vuache. Manchmal liegt die Nebelschicht aber so hoch, dass man zwar einen Teil der Vögel entdeckt, aber nicht einmal schätzen kann, wieviele Greife in oder über den Wolken ziehen.

 

Beobachtungsort ganz links/Bildrand; Sicht nach Westen durch die Schlucht.

 


 Foto: Hilde Remmerswaal

 

 

Bei grösseren Taubenschwärmen ist das Zählen besonders schwierig. Fotografisch wurde belegt, das die wahre Anzahl der Vögel im Durchschnitt im Schnitt 1,7 mal höher war als unsere Schätzungen. Die im weiteren angeführten Anzahlen sind also nicht nur Mindestmengen sondern liegen zum Teil weit unter den tatsächlichen Zugmengen, weswegen ich mir erlaubt habe, sie aus Gründen der Lesbarkeit oft um max. 5% aufzurunden.

 

Nicht nur Sperber und Merline fliegen hier oft sehr tief und sind gut zu sehen.

 

 

Leider kann man auch im Herbst nicht wie in Gibraltar/Tarifa damit rechnen, jeden Tag hunderte von Greifen zu sehen. Regen und starker Süd/Südwestwind (Föhn) blockieren den Zug, aber auch an Tagen mit schwachen Winden und stahlblauem Himmel sieht man oft recht wenig. Die Vögel fliegen viel zu hoch und auf breiter Front; sie brauchen die Vorteile der lokalen Topographie (sonnenbeschienene Südhänge, eine Schlucht, die auf nur 345 m ü.M. heruntergeht) dann nicht zu nutzen. Die besten Tage sind erfahrungsgemäss dann, wenn nach einer Schlechtwetterperiode der Wind auf Nordost umschlägt, und sich der Zugstau am Alpennordfuss mit Nordost-Rückenwind entladen kann. Am ersten Tag hängen über dem Juragebirge dann oft noch Restwolken, die es erleichtern, die herannahenden Vögel aus grösserer Entfernung auszumachen.


Rhonetal südlich der Schlucht; Steinadler und Uhu brüten in den steilsten Felswänden.

Links der Crêt d'Eau (über 1600 m).

 

 

Will man aus grösserer Entfernung anreisen, ist man also gut beraten, wenn man die Reiseplanung vom Wetterbericht abhängig machen kann. In der Regel ist es möglich, solche Zugstaus und ihr Ende mit einiger Sicherheit 48 bis 60 Stunden im Voraus zu berechnen. Wie lange dann aber grössere Mengen durchziehen, ist schwer zu sagen. Nach 3 bis 4 Tagen flacht der Zug meist deutlich ab, und trotz günstigen Winden wird es dann oft schnell eintönig.

 

 


Blick von der Burg nach Osten Richtung Genf und Alpen. Viele Vögel kommen ganz nah an der Burg vorbei, aber man sieht hier an manchen Tagen nur einen Bruchteil.

Der Auwald ist gut für Rothirschbrunft.

 

 

Was die Ausrüstung angeht, sollte man ein gutes Stativ und ein Teleskop mit 20- bis 30fachem Weitwinkelokular mitbringen. Stärkere Gläser sind selten nötig; Zoom-Okulare haben oft ein viel zu enges Blickfeld bei schwacher Vergrösserung. Ein Campingstuhl leistet gute Dienste, wenn man 5 bis 10 Stunden ausharren will, eine Kopfbedeckung ist selten unnütz.

 

Blick nach Süden von der Burg über das Stromtal, links der Vuache (900 m).

 

 

Es wurden am Fort l'Ecluse bisher 30 (29) Arten (ziehender) Greife beobachtet. Die 4 häufigsten Arten , Mäusebussard, Rot- u. Schwarzmilan und Wespenbussard machen i.d.R. um die 90% aller Greife aus. Es folgen Sperber, Rohrweihe, Turmfalk und Fischadler. - Kornweihe, Wiesenweihe, Baumfalk, Merlin, Habicht, Wanderfalk, Steinadler und Schlangenadler sind recht spärliche aber alljährliche Durchzügler. Nicht alljährlich und selten sind Steppenweihe, Rotfussfalke, Schelladler, Schreiadler, Zwergadler, Seeadler, Gänsegeier und Sumpfohreule.


Der Heimzug geht kaum durch die Schlucht sondern am Nordrand der Alpen bzw. am Südufer des Genfersees entlang. Oberhalb von Evian liegt der Flecken Le Hucel auf einer Alm (5). Dort wurden im Frühling 2014 u.a. 14.000 Mäusebussarde gezählt, insgesamt 23.500 Greife. Auch seltene Arten wie Schmutzgeier, Mönchsgeier, Kaiseradler, Rötelfalke, Rauhfussbussard, Adlerbussard, zum Teil also sogenannte „overshooters“, wurden dort festgestellt.

 

Blick nach Nordost von der Schlucht aus; Jurakette links, Rhoneauwald im Zentrum.

 

 

Natürlich ziehen nicht nur Greife am Fort l'Ecluse durch sondern auch grosse Mengen von Kleinvögeln, besonders Buchfinken und Schwalben, sowie Tauben, Krähenvögel, Kormorane, Möwen, Limikolen, Störche und Reiher. Wir werden in der Folge die markantesten und interessantesten Arten kurz besprechen und für einige Hauptzugperiode, Tages- und Jahresmaxima angeben (4).


Blick über die Schlucht nach Norden; man sieht beide Burgen (Mauerläuferüberwinterung); die Steinadler brüten ganz oben.

 

 

 

Resultate und Diskussion


a) Taggreife - Falconiformes

Aus den Aufzeichnungen von P.CHARVOZ geht hervor, dass in den 60er und 70er Jahren manche Greifvögel noch sehr spärlich waren, sogar an Tagen mit gutem Zugwetter. Das liegt wohl z.T. daran, dass in dieser Zeit Greifvögel auch in Nord- und Mitteleuropa planmässig oder wahllos abgeschossen und noch Pestizide wie DDT benutzt wurden. Es wundert einen daher nicht, dass die spektakulären Zunahmen bei diesen Arten (Rotmilan, Sperber, Mäusebussard etc.) erst in den 90er Jahren stattfanden, als verschiedene Schutzmassnahmen endlich anfingen zu „greifen“.
Da in den frühen Jahren aber nur an 10 bis 20 Tagen pro Saison beobachtet wurde, sind diese Zahlen kaum zu verwerten, da manchmal ausgerechnet an den besten Zugtagen kein Beobachter präsent war.


Blick nach Südwesten von der Burg; freier Flug bis zum Mittelmeer....;

trotz der vielen Kabel haben wir nie tote Zugvögel gefunden. Vielleicht, weil die

Kabel fast genau in Zugrichtung verlaufen.

 

 

Fischadler Pandion haliaetus

Bestes Jahr und Anzahl: 2017 : 157 Individuen.
Tagesmax.: 23 am 18.9..2001.
Haupt-Zugperiode: Ende August bis Mitte/Ende September
Fischadler sind oft gut zu sehen, wenn sie in den Etournel-Rhônesümpfen östlich der Schlucht jagen oder übernachten und dann später niedrig über die Beobachter hinwegfliegen.

 

Foto: S.Henneberg

 

 

 

Wespenbussard Pernis apivorus

Bestes Jahr und Anzahl: 2014: 10.280 und 2017: 10.279!
Tagesmaximum: 2977 am 27.8.2005
Haupt-Zugperiode: sehr kurz, letzte August- bis erste Septemberdekade.
In einigen Jahren ist die Rhôneschlucht also der beste Ort im kontinentalen Europa für diese Art. Die Bestände fluktuieren jedoch stark. So wurden im Jahre 2006 nur 4700 gezählt. Je nach Wetterlage kann eine grosse Zahl der Vögel auch in der Gegend von Bourg-en-Bresse an der Nordwestkante der Jurakette durchziehen, und man wundert sich über relativ geringe Zahlen am Défilé de l'Ecluse. Oder die Vögel ziehen an heissen Tagen so hoch und auf einer so breiten Front weit über den Bergen durch, dass nur wenige gesehen werden.
Die Zugmaxima hier haben eine nur geringe Korrelation mit den Zahlen von Falsterbo. Unsere Wespenbussarde stammen also wohl nur zu einem geringen Teil aus Skandinavien. Diese Vögel fliegen wohl im „Kranichkorridor“ auf breiter Front weit nördlich von Jura und Zentralmassiv ins Baskenland, um dann die Pyrenäen zu überqueren.
Bemerkenswertes Detail: schon am 5.9.1968 wurden einmal 466 Vögel innert 3h15 Min. gezählt.

 

Gleitaar Elanus caeruleus

 

1 Vogel kam 2014 und 2016 durch, 2 in 2017, 2020 und 5 in 2021 - Einer übersommerte 2008 in 10 km Entfernung....also 14 Nachweise bis 2023.

40-2334052-9679.jpg

 

 

Schwarzmilan Milvus migrans

Bestes Jahr und Anzahl: 2021: über 15.500, 2014: 15,000.-  8900 in nur 6 Tagen 2017.
Tagesmaximum: 7283 am 8.8.2021, davon 4227 in einem Schwarm innert 70 Min. am morgen(!); 3680, 31 Juli 2014
Zugperiode: Ende Juli bis Mitte August, sehr konzentriert.
Also ein sehr früh einsetzender Zug. Die Wälder beidseits der Rhône zwischen dem Défilé de l'Ecluse und Genf sind zudem wohl das dichteste Brutgebiet der Art in Europa und wurden deshalb von Bird Life zur IBA (Important Bird Area) erklärt.
Bemerkenswertes Detail: schon am 15.8.1968 wurden einmal 288 Vögel innert 2h50 Min. gezählt.

In einigen Jahren ziehen die Vögel an heissen Tagen so hoch und auf einer so breiten Front weit über den Bergen durch, dass nur wenige gesehen werden, und die Resultate erstaunlich schwach ausfallen, ohne dass es sich um ein Jahr mit schlechter Reproduktionsrate handelt.

 



 

 

 

Rotmilan Milvus milvus

Bestes Jahr und Anzahl: 2021:  am 18.11.  18,230; Weltrekord.
Tagesmaxima:  - 2421 am 6.Okt.2022 , fast ein Weltrekord.
Haupt-Zugperiode: nicht sehr konzentriert. Ende September bis Anfang November, aber immer ein sehr guter Tag Mitte Oktober.- 2019 zogen 12.574 durch, aber am Crêt des Roches , westlich von Basel auch  12.000. Der Zugweg scheint sich nach Norden zu verlagern.
Erst ab 2003 wurden jedes Jahr über 2000 Rotmilane festgestellt. Seit 2004 hat sich ihre Zahl vervielfacht. Diese Art hat wohl vom Artenschutz, lokal verbesserten Ernährungsmöglichkeiten (und Klimaveränderungen?) in letzter Zeit besonders profitiert.


 

 Bis zu 2140 Milane am Tag...!

 

 

 

 

Seeadler Haliaeetus albicilla

Ausnahmeerscheinung. Nur viermal nachgewiesen, davon einmal im Frühjahr, paradoxalerweise nach Südwesten fliegend. - Ein ad. Vogel übernachtete 2x Anfang November 2018 im Rhonetal und flog nach NE weg. (Kam aus SW).- Hat einmal am Genfersee überwintert.- Im Sommer 2020 wurden 4 Junvögel am Genfersee bei Thonon ausgesetzt. 2 von ihnen kamen bis zum Défilé, drehten aber wieder um und flogen zurück zu ihrem Futterplatz, 40 km nordöstlich. Im Sommer 2023 waren es 10; einer von ihnen wurde auch hier gesehen.

 

 

Screenshot (2655).png

 

 

 

Gänsegeier Gyps fulvus

Nicht alljährliche Erscheinung. Wird in jüngerer Zeit aber von April bis Oktober sporadisch im Genferseebecken gesehen. Es handelt sich um umherstreifende, unverpaarte Vögel aus den jüngst stark angewachsenen Kolonien in Südfrankreich (Gorges de la Jonte, Verdon, Baronnies...) und auch aus Spanien. 7 im Jahr 2019.

 

 

 

 

 

Mönchsgeier Aegypius monachus

 

Nur einmal 3 Vögel am 20./21. Mai 2009. Immature, im Frühjahr umherstreifende Vögel, ein gekennzeichneter aus den span. Pyrenäen.

 

 Zwei imm. Mönchsgeier, einer davon in den Pyrenäen markiert, mit Schwarzmilan

 

 

 

Bartgeier Gypaetus barbatus

 

Brütet seit 1997 in den 30 km weit entfernten Alpen; ein Jungvogel hat sich einmal bis zum Défilé verirrt.

 

 

 

 

 

Schlangenadler Circaetus gallicus

Alljährlich, aber nur im einstelligen Zahlenbereich. Da diese Art in der Umgebung wiederholt Brutversuche unternommen hat und an sonnenbeschienenen Hängen jagt, ist es schwierig zu sagen, ob es sich um echte Zugvögel aus dem Osten handelt. In den Alpen von Wallis und Hoch-Savoyen übersommern auch mehr nichtbrütende Vögel als man annimt, so bis zu 8 Exemplare am Col de la Colombière, ca. 35 km südöstlich.

 

 

 

 

 

Rohrweihe Circus aeroginosus

Bestes Jahr und Anzahl: 2001: 1028 ( Falsterbo: 1070)
Tagesmaximum: 191, 20.9.2001
Haupt-Zugperiode: recht konzentriert auf die ersten oder letzten beiden Septemberdekaden.
Hat in den letzten Jahren stärker abgenommen als in Schweden. (2008: nur 316 Vögel!) Trotz alledem bleibt dieser Ort wohl der beste im Binnenland für den Durchzug dieser Art, die zum gössten Teil nördlich der Pyrenäen überwintert. Manche Vögel entgehen den Beobachtern, da sie am Südrand vom Kanton Genf und dann an der Nordkante des Mont Salève entlang über den flachen Mont de Sion fliegen und so übersehen werden. Vielleicht haben aber auch viele der skandinavischen Vögel ihr Zug- und Überwinterungsverhalten verändert.




 

 

Kornweihe Circus cyaneus

Selten mehr als 100 pro Jahr (1996 waren es 150, nur noch 20 in 2017.) Dies illustriert den starken Rückgang dieser Art in Skandinavien in den letzten 15 Jahren.
Haupt-Zugperiode: nicht sehr konzentriert, Anfang Oktober bis Ende Dezember.

 

 63-1041100-4020.jpg

                     Photo:J.Bisetti

 

 

 

 

Steppenweihe Circus macrourus

Zuerst nicht alljährliche Ausnahmeerscheinung, aber 2017 zogen drei am 29.9.2017 in einer Stunde durch; insgesamt 5 in diesem Jahr. 2 sichere und 12 unsichere in 2020.- 3 in 2022, 4 in 2023.

 



 

Wiesenweihe Circus pygargus

Nie mehr als ca. 33 Exemplare pro Saison. Trotz des unglaublichen Bruterfolgs der Population in Nordbayern nur 5 Vögel im Herbst 2019. Man weiss nur, dass deutsche Wiesenweihen auf sehr breiter Front nach Süden ziehen: von Westfrankreich bis zur Adria.

(S.  http://www.ifv.eu/files/Dateien/DBU_Bericht_2011_IfV.pdf )

Ausserdem dürften viele dieser superleichten Segler in grosser Höhe fliegen und ohne Probleme über hohe Alpenpässe kommen und haben es daher nicht nötig, den "Umweg" über das Genferseebecken zu nehmen.
Beste Zeit: Ende Aug.-Anfang September: 19 Vögel am 29.8.2014

 

 

 

 

 

 Melanistische Form

 

 

 

Sperber Accipiter nisus

Bestes Jahr und Anzahl: 2012: 2380, sowie 2008: 1500
Tagesmaxima: 277, am 6.11.2012
Haupt-Zugperiode: nicht sehr konzentriert, von Mitte September bis Anfang November.
Beste Zeit: Mitte Oktober, vor allem an starken Bussardzugtagen.
Lächerlich wenig im Vergleich zu den 45.000 Sperbern bei Falsterbo (2012), die wohl zum grossen Teil in Deutschland, dem Benelux und Nordfrankreich überwintern oder weit nördlich vom Jura durchziehen.



 

 

 

Habicht Accipiter gentilis

Brütet lokal aber spärlich, max. 12 Durchzügler/Jahr. Schwer zu sagen, ob es sich um wirkliche Zugvögel handelt. Sieht man einen Vogel, der mindestens 1 km geradlinig nach Südwesten durch die Schlucht fliegt, wird er als Zugvogel gewertet.

 

Foto:S.Henneberg

 

 

 

Mäusebussard Buteo buteo

Beste Jahre: 2012: über 56,000,  2013: 28.414.
Tagesmaximum: 10,717 (sic!) am 11.12.2012
Haupt-Zugperiode: nicht sehr konzentriert, Ende September bis Mitte Dezember. Vom 20. – 22. November 1999 wurde schon eine Winterflucht von 4750 Vögeln festgestellt (ca. 4000 allein am 20.11. im Kanton Basel), ein recht ungewöhnliches Phänomen in dieser Grössenordnung. Sehr selten sieht man Exemplare, die der östlichen Unterart B.b.vulpinus (Falkenbussard) angehören könnten.
Im Jahre 2012 rangiert Fort l'Ecluse also an erster Stelle neben Falsterbo (23,500 im Jahre 2010), sowie dem Bosporus und den Kaukasuspässen, (dort B.b.vulpinus) da die meisten Bussarde in Frankreich überwintern und nicht über die Pyrenäen fliegen.
Bemerkenswertes Detail: schon am 30.11.1970, als Bussarde noch fast überall ziellos abgeschossen wurden, wurden einmal 313 Vögel innert 3 Stunden gezählt. Es handelte sich auch hierbei um eine Winterfluchtbewegung, die sich auch noch im Januar ereignen kann.

 


Mit ziemlicher Sicherheit KEIN Steppenbussard!

 

 

 

Rauhfussbussard Buteo lagopus

Wurde nur fünfmal im Herbst, aber wiederholt auf dem Heimzug festgestellt, wie auch in Le Hucel. Nicht alljährlich.

 


 

 

 

Schreiadler Aquila pomarina

Jetzt fast alljährliche Erscheinung. Da der Schreiadler mehrere Jahre wieder im französischen Nordjura gebrütet hat, könnte diese Art eines Tages wieder häufiger zu sehen sein. Die Beobachtungen in Gibraltar/Tarifa nehmen auch zu. - Zieht vor dem Schelladler, Mitte September/Anfang Oktober.

 

 

 

 

Schelladler Aquila clanga

Nicht alljährliche Ausnahmeerscheinung. Nicht vor Ende September. Der besenderte Adler "Tönn" aus Estland hat einmal in 15 km Entfernung übernachtet. 2017 wurde ein 2015 in Litauen besenderter Schrei-Schelladlerhybrid gesehen.

 


Schelladler im Auwald

 

 

 Steppenadler Aquila nipalensis

 

Ein immaturer Vogel, der wochenlang in Dänemark und Südschweden herumflog, kam am 2.Okt. 2013 hier durch.

 

901-1492015-2931.jpg

Photo: Stephane Henneberg

 

 

Steinadler Aquila chrysaetos

Bis zu 8 Vögel pro Saison; es könnten immature Adler gewesen sein, die aus den schweizer Alpen kommen und dann weiter westlich in Frankreich auch im Flachland umherstreifen können.

 

 Juv.

 Ad.

 



Kaiseradler Aquila heliaca

Eine sehr wahrscheinliche Beobachtung am 13.10.2003, eine weitere am 29.8.2020.

 

 

 

 

 

Zwergadler Hieraaetus pennatus

Nicht alljährliche Ausnahmeerscheinung. Mitte Juli bis 2. Septemberdekade. 28x zwischen 1996 und 2006, seitdem nur 2x (2009/19).

 


 

 

 

Turmfalke Falco tinnunculus

Höchste festgestellte Anzahl: 1568 (2012), bester Zugtag: 2.10.2012: 547 Ex.!
Haupt-Zugperiode: nicht sehr konzentriert, hauptsächlich Ende September – Mitte Oktober, aber meist ein sehr guter Zugtag, wie in Gruissan/Narbonne.


 

 

 

Rotfußfalke Falco vespertinus

Nicht alljährliche Ausnahmeerscheinung. Ende September bis Mitte Oktober.


 

 

 

Sakerfalke Falco cherrug:
 
2 Vögel ohne Geschüh am 10. Sept. und 24. Oktober 2009. Es kann sich dabei um Wildvögel gehandelt haben. (Ein ungarischer besenderter Saker flog 2009 auch über Italien & Frankreich nach Westafrika.)
Auch am 22. Oktober 2012 ein Vogel ohne Geschüh; Hybrid natürlich auch nicht ausgeschlossen.

 

saker_Urim237.jpg


Photo: Lior Kislev -  http://www.tatzpit.com/site/en/pages/homePage.asp

 

 

 

Merlin Falco columbarius

Maximal 70 pro Saison, wahrscheinlich sehr viel mehr, weil viele im niedrigen Jagdflug über die Wälder am Fusse des Jura hinwegziehen, mehr als 1km vom Beobachtungsort entfernt, und so übersehen werden.
Haupt-Zugperiode: nicht sehr konzentriert; letzte September- bis 2. Oktoberdekade. Selten mehr als 5 pro Tag.

 

 

 

 

Baumfalke Falco subbuteo

Brütet lokal und jagt Zugvögel in der Flussebene. Selten mehr als 60 sichere Durchzügler pro Jahr, die meisten Anfang/Mitte September.

 




 

 

 

Wanderfalke Falco peregrinus

Brütet lokal und jagt Zugvögel. Max. 11 Durchzügler pro Saison.

 

 



-------------------------------------------------------------------------------------------------------------

b) Kormorane Phalacrocoracidae und Gänse

Kormoran:

Aufgrund der zahlreichen Schlafplätze am Strom beidseits der Schlucht muss man mit den Schätzungen vorsichtig sein. Immerhin wurden 2022 über 23.200 Vögel gezählt, die nach Südwesten wanderten. Ein geringer Teil fliegt aber jeden Tag zurück ins genfer Rhonetal bis zum Genfersee. - Die meisten ziehen in der 1. Oktoberhälfte mit max. über 1644 pro Tag. Der Anteil der Jungvögel liegt selten über 10%.


 

 

Graugans:

 

Manchmal praktisch keine verzeichnet, aber letztlich vermehrt über 100. Allein 2019 waren es 173.

 

 

c) Störche und Reiher - Ciconiiformes

Weisstorch Ciconia ciconia

Bestes Jahr und Anzahl:  Rekordjahr: 2023 mit 5648 Vögeln.
Tagesmaximum: 817 am 31.8.2020.
Haupt-Zugperiode: sehr konzentriert. Ende August – Mitte September.
Viele Weisstörche ziehen jedoch über den flachen Mont-de-Sion weiter südlich und werden so oft übersehen.

 

 

 

 

 

 

 

Schwarzstorch Ciconia nigra

Bestes Jahr und Anzahl: 2017 : 201 Ex.
Tagesmaxima: selten mehr als 15; 32 am 9. Sept. 2009, davon 1 Trupp von 17!
Zugperiode: Ende Juli bis Anfang Oktober, beste Periode: Ende August.
Stark schwankend ( 2003: nur 49). Die Vögel ziehen aber oft einzeln und in grosser Höhe und werden daher manchmal übersehen. Die erfreuliche Bestandszunahme zwischen Westpolen und Belgien macht sich auch hier bemerkbar.

 

 

 

 

 

Graureiher Ardea cinerea

Bestes Jahr und Anzahl: 2023: 1942
Tagesmaxima: 1090 am 18.9.2001
Haupt-Zugperiode: Ende August – Mitte September.
Stark fluktuierende Zahlen (2003: nur 105). Viele ziehen nachts und werden nicht erfasst. Zugstau durch Schlechtwetter spielt eine grosse Rolle. Hunderte von Reihern können dann in den Rhônesümpfen vom Etournel rasten, fliegen aber oft erst spät am Abend los.


Silberreiher Ardea alba

Bestes Jahr und Anzahl: 2019: 464.
Haupt-Zugperiode: Anfang September bis Mitte Oktober.
Maxima: 76, 12.10.2012; am 14.10. 2003 eine Gruppe von 32 Ex.;
32, 24.9.2005;
30 am Schlafplatz, 7.10.2005.
In den 90er Jahren noch recht selten bis spärlich, ist diese Art nunmehr regelmässig zu sehen. Manche Silberreiher fangen Nagetiere in den Wiesen oder übernachten im Auwald vom Etournel, werden daher oft frühmorgens beim Weiterflug verpasst und nicht erfasst.

 

Silber - (hier mit 1 sehr seltenem Kuhreiher) übernachten oft im Auwald bevor sie weiterziehen.

 

 

 

Löffler Platalea leucorodia

Nicht alljährliche Ausnahmeerscheinung. Zuletzt 2 am 9.10.2008 und 1 am 14.9.23

 

 

 

Sichler Plegadis falcinellus

 

2 Trupps, wohl aus der Camargue kommend: 20 am 24.9.2013 und 8 am 28.9.2017, Richtung NE. Im Okt. 2018 sowie im Nov.  ein Vogel, der längere Zeit am Bodensee verweilt hatte.

 




d) Pelikane Pelicanidae

Rosapelikan Pelecanus onocrotalus

Wurde nur 3x nachgewiesen. Zuerst am 4.9.2003 in einem Trupp von Wespenbussarden. Am 8.9. 2008 flog einer in einem Trupp von 73 Weisstörchen. Er war im schweizer Seeland entdeckt worden und wurde dann bis zur Mittelmeerküste (Costa Brava) etappenweise verfolgt und später im katalonischen Landesinneren von vielen Beobachtern gesehen. 3. Nachweis: Sept. 2012.


e) Kraniche Gruidae

Kranich Grus grus

Alljährlich, bis 2011 nur in geringer Zahl. Im Jahre 2013 dann immerhin über 1040, 1066 in 2019. Die Hauptzugstrasse verläuft über Luxemburg und Lothringen, also sehr weit nördlich. Es wird vermutet, dass immer mehr Kraniche von Ungarn aus nördlich der Alpen & dann durchs Rhonetal in die Camargue & weiter nach Spanien fliegen. Rekorde: Am 17.Nov.2018 allein 790, 715 am 15.11.2019, Gesamtzahl 2018:  1652. 

 

Nicht alltäglich: der Haupt-Zugkorridor verläuft 300 km weiter nördlich

 

 

f) Laro-Limikolen

Jedes Jahr ziehen über hundert oder ein paar hundert Lachmöwen (Larus ridibundus) und Mittelmeermöwen (Larus michahellis) durch. - Limikolen sind eher spärlich. Einige seltenere Arten sind Raubseeschwalbe (Hydropogne caspia) und Regenbrachvogel (Numenius phaeopus), sowie meist unbestimmte Raubmöwen (Stercorarius sp.), in der Mehrzahl wohl Schmarotzer- und Falkenraubmöwen (St. parasiticus und St.longicaudus). Es sind dies aber alles nicht alljährliche auftretende Arten.

 

Die Highlights von 2022: eine Grosse Raubmöwe am 14.Okt. und Mornellregenpfeifer am 9. Sept.! - 29 Brachvögel, davon 6 Regenbv sicher bestimmt.

 

 

Schmarotzerraubmöwe

 

 

 

g) Tauben Columbidae

Ringeltaube Columba palumbus


 

Es müssen früher Millionen von Tauben am Défile de l'Ecluse vorbeigezogen sein. Nicht endende Wolken von Vögeln, die im wahrsten Sinne des Wortes unzählbar waren. Auch im Jahre 1974 schätzte man noch ca. 800.000 Tauben, allein 650.000 am 13. Oktober! An diesem Tag zogen eine phänomenaler „Teppich“ von Vögeln durch, der lange nicht abzureissen schien und nur sehr schwer zu schätzen war (mdl. Mittlg. P.CHARVOZ). D. HARTRIDGE blieb an diesem Tag noch einige Stunden länger als P.Charvoz. Der "Teppich" schwebte weiter bis zum Abend.
1993 waren es „nur" noch 220.000 mit bis zu 48.000 pro Tag (17.Oktober). Heutzutage zieht nur ein verschwindender Bruchteil der ehemaligen Taubenbestände nach Südeuropa, und die Jagd dort hat die Bestände regelrecht zusammenbrechen lassen. - 2009 sah man nur noch ca. 16.000 Tauben. 2010 gab es dagegen eine positive Wende: 122.600 Tauben. 2011 waren es dann wieder nur 28,000, 2012 jedoch 74,000 und 2017 dann wieder 90,000.-  Es ist sehr schwer zu sagen, worin diese grossen Schwankungen von Jahr zu Jahr begründet sind. Am Crêt des Roches/Pont de Roide im Département Doubs, ca. 70 km SW von Basel, nur 150 km NE vom Défilé de l'Ecluse, kamen 2012 erfreuliche 508,000 durch; in 2017 sogar 633.000. - Der Zug scheint also jetzt meist nördlich der Jurakette zu erfolgen, durch Doubs und Burgund.

Haupt-Zugperiode: 5.-24. Oktober, je nach Wetter.
Hier zum Vergleich die leider lückenhaften Zahlen aus früheren Jahren, die nur einen Teil der tatsächlichen Mengen wiedergeben, obwohl in der 2. Oktoberhälfte jeden Tag beobachtet wurde. Dann waren aber viele Tauben bereits durchgezogen. Es fällt auf, dass wiederholt an einem Tag mehr als die Hälfte der Saisonsumme gezählt wurde. Die starken Fluktuierungen sind auf unterschiedlich intensive Beobachtertätigkeit in diesen Jahren zurückzuführen.
Es muss daran erinnert werden, dass der Unterschätzungsfaktor bei dichten Taubenschwärmen mit durchschnittlich 1,7-fach berechnet wurde. Einige Zahlen könnten also reel die Millionengrenze übersteigen.

Jahr  Saisonsumme  Beobachtungszeit  Tagesmaximum   Datum
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------
1964  ???                                         27.150                   4.10.       3 Std!
1966  290.000         19 Tage              61.000                 22.10.
1967  560.000         20 Tage            116.000                 18.10.
1968  750.000           ???                 322.000                 12.10.
1969  360.000           ???                 166.000                 15.10.
1970  277.000         18 Tage            142.000                 24.10.
1971  521.000            ???                  77.000                 16.10.
1972  298.000            ???                178.000                   5.10.
1973  561.000            ???                250.000                 19.10.
1974  800.000                                650.000 (!)             13.10.       6 Std 15 min.

In den letzten Jahren ging der Taubenzug vermehrt am Juranordfuss westlich von Basel durch (Crêt des Roches). 2019 war sehr erfreulich: 1, 13 Millionen zogen durch!


Hohltaube Columba oenas

Nur 1 - 5% der Vögel in den Taubenschwärmen sind Hohltauben.  1998 waren es noch über 4100. Dann Abnahme. Schlechtestes Jahr: 2002: nur 345 Vögel. 2017: wieder über 3500. Rekord: 5381 in 2022, davon 1592 am 3. Okt. ! 
Der Zug beginnt früher als bei der Ringeltaube. Diese Art hat aber wohl weniger als letztere unter der Jagd gelitten, und die Bestände entwickeln sich in manchen Gegenden in Nordeuropa eher positiv.


h) Segler Apodidae

Mauersegler

In einigen Jahren können spektakuläre Schlechtwetterfluchten beobachtet werden, so am 14. Juli 2004, als ca. 20.000 Segler geschätzt wurden. Aber auch bei schönem Wetter möglich: so 24.600 am 26.7.2022. In vielen Jahren ist der Zug aber diskret: 2008 wurden nur etwas über 7000 Vögel gezählt. - 2017 dann wieder 50.600.


i) Lerchen Alaudidae

Feldlerche Alauda arvensis

Auch bei dieser Art gibt es Ausnahmejahre und regelrechte Invasionstage. Am 30.Oktober 1998 wurden schätzungsweise 37.700 Lerchen gezählt, aber „nur“ 42.800 in der ganzen Saison. - Im Jahre 2008 nur 7100, davon aber immerhin 4900 am 19.Oktober.


Heidelerche Lullula arborea

Schon im Jahre 1998 wurde eine Rekordzahl von 1405 Vögeln festgestellt, davon allein 980 am 10.Oktober! Auch das Jahr 2008 war exzellent mit 1272 Individuen, davon 294 am 7. Oktober. Der Zug ist stark auf die beiden ersten Oktoberdekaden konzentriert. - Nur noch ca. 400 in 2017,..und 164 in 2018.


j) Schwalben Hirundinides

Es ist fast unmöglich, die ziehenden Schwalben täglich nach Arten zu unterscheiden. An Tagen von starkem Greifvogelzug hat man einfach keine Zeit, auf ziehende Schwalben zu achten. So wurden 2012 ca. 319.000 Schwalben geschätzt, im Jahre 2008 aber nur 43.000.



k) Krähenvögel Corvidae

Saatkrähe Corvus frugilegus

1976 wurden 138.000 Saatkrähen geschätzt, 1994 waren es nur noch 37.500 Vögel, davon 9.350 am 30. Oktober, dann ging es rasch bergab. So wurden 2017 nur noch 273 Vögel beobachtet, weniger als 0,5% der ehemaligen Mengen..., 2018 dann 134. Weniger als die Vögel in den Feldern um Genf.
Hypothesen: die meisten dieser Vögel überwintern nun wohl im gemässigten Nordeuropa und/oder die Bestände sind z.T. grossräumig zusammengebrochen, (wie z.B. die Überwinterer am Nierderrhein).
In den 60ern und Anfang der 70er Jahre lag das gezählte Saisonmaximum nur bei 26.300 (1970), was z.T. daran liegt, dass damals im November nur an Wochenenden beobachtet wurde, also im Schnitt 5/7 der Vögel nicht gezählt wurden.


Dohle Corvus monedula

Nur noch 351 Vögel im Jahr 2017, und 2018 gar keine; früher waren es tausende, damals i.d.R. nur etwa 6 – 9% der Saatkrähen, so 2231 im Jahre 1993. Regelmässig brüten Dohlen im Genfer Raum praktisch nur noch in einer Grotte unter dem oberen Fort, einige um die Stadt herum. Immerhin 423 in 2021.


l) Spinte Meropidae

Bienenfresser Merops apiaster

Seit der Vermehrung der Bestände in Deutschland ist auch dieser Pseudo-Exote immer regelmässiger zu sehen. Rekordjahr 2019 mit 822 Vögeln! Tages max.: 277 am 21.9.2017Trupps von bis zu 68 Vögeln werden beobachtet, meist Ende August/ Anfang September, in manchen Jahren aber nur wenige, so nur 3 Ex. im Jahr 2008. Viele werden übersehen weil sie zu nahe am Strom entlang fliegen und von der Uferbewaldung verdeckt werden.

 

 

 

 

m) Andere Sperlingsvögel Passeriformes
 
Singdrossel (Turdus philomelos) und Turdus sp.
 
Am 14.10.2012 wurden über 50.000 Drosseln geschätzt, über 95% davon Singdrosseln.



Buchfink Fringilla coelebs und unbestimmte Kleinvögel

Im Jahre 2012 wurden über 460.000 Buchfinken verzeichnet, davon 123.000 am 10.10.
Der Anteil der Bergfinken (Fringilla montanus) wird dabei wohl oft unterschätzt und liegt wohl bei über 10%. Im diesem Jahr wurden ingesamt über 800.000 Finken und andere unbestimmte Kleinvögel verbucht. Es handelte sich aber um Stichprobenzàhlungen, die dann extrapoliert wurden. Dieses protokoll wurde später fallen gelassen.

 

Ein paar Seltenheiten der letzten Jahre: Doppelschnepfe, Raubseeschwalbe, Gelbbrauenlaubsänger, Kurzzehenlerche, Spornpieper, Brachpieper, Fahlsegler, Beutelmeise, Trompetergimpel, Ortolan, sowie Zippammer und Zitronengirlitz aus dem nahen Jura....

 

 

 

Der Luchs ist seit 30 Jahren hier wieder heimisch.

 

 

Schlussbemerkung
 
Seit 2012 wird verstärkt versucht, auch den Kleinvogelzug genauer zu erfassen. Am 15.10. waren wohl bereits über 1 Million Passeriformes durchgezogen, Gesamtzahl geschätzt: 1,44 Millionen. Diese Zahlen waren aber extrapoliert. - 2022 schätzte man die Anzahl auf knapp 200.000.

Auch wenn man sie teilweise durch intensivere Beobachtungstätigkeit und bessere Optik erklären kann, lassen die Zählergebnisse der letzten 20 Jahre auch darauf schliessen, dass trotz radikaler Bestandseinbrüche und Änderungen im Zugverhalten, etwa bei Tauben und Krähenvögeln, sich manche Zugvogelarten erstaunlich gut erholt haben bzw. im Vormarsch sind. Einige Greifvögel haben wohl vom intensivierten Arten-und Biotopschutz der letzten Jahre und Jahrzehnte in Nordeuropa profitiert, aber auch Arten wie Störche, Silberreiher und Heidelerche sind (wieder) im Kommen. Für die Nordhälfte Europas wirkt der Fort-Ecluse wie ein Populationsbarometer; man sieht, dass es nicht nur Arten gibt, die seltener werden. Die in letzter Zeit verzeichnete Zunahme bei Mäusebussard und Rotmilan ist geradezu phantastisch!
Hoffen wir, dass diese Entwicklung weiter anhält, und dass sich Ornithologen noch lange an dem oft beeindruckenden Schauspiel des Vogelzuges hier ergötzen können.



Auch im Spätherbst kann es zu spektakulären Winterfluchten kommen, am 11.12.2012 zogen über 11,000 Bussarde durch!



Danksagung

Für hunderte von Stunden netter Gesellschaft, aufschlussreicher Gespräche, Ratschläge und Hinweise sowie die Überlassung seiner unschätzbaren Datensammlungen aus den sechziger und siebziger Jahren möchte ich von ganzem Herzen Herrn Dr Pierre Charvoz danken, der 2013 verstorben ist.

 

Der Gleitaar hat in der näheren Umgebung übersommert; 2017 zogen 2 Vögel durch. 2021 auch 2 Durchzieher sowie 2 andere umherstreifend in der Nähe.



Zusammenfassung: Wenige Kilometer westlich von Genf, in der Nähe der Rhôneschlucht an der Grenze von Hoch-Savoyen, genannt Défilé du Fort l'Ecluse, wurden seit 1993 regelmässige Zugvogelzählungen durchgeführt. Über 940,000 Greifvögel in 28 (30) Arten wurden gezählt, davon allein über 85,000 im Jahre 2012 innerhalb von 1200 Beobachtungsstunden. Mäusebussarde, Wespenbussarde, Rot- und Schwarzmilane dominieren und machen i.d.R. mehr als 90% aller Greife aus. Tagesmaxima können 11,000 Greife erreichen. So ist diese Stelle für den Rohrweihenzug der wichtigste „Zugkanal“ in Kontinentaleuropa neben Falsterbo, für Mäusebussarde ssp.buteo der wichtigste westlich vom Bosporus, für Greife allgemein jetzt der wichtigste im europäischen Binnenland, Platz 1 im Jahre 2012. Die Zahlen der Rotmilane haben sich innerhalb der letzten 5 Jahre vervielfacht: über 18,200, das ist Weltrekord.- Von den Millionen in den 60er und 70er Jahren dort durchziehenden Ringeltauben sind jedoch nur noch weniger als 2 bis 5% übriggeblieben.



Der Hochjura (1600m) nördlich der Rhoneschlucht (ganz rechts)

 

 

Summary: Regular migration counts have been done since 1993 in the area of the River Rhône gorge (called Défilé du Fort l'Ecluse) on the northwestern edge of Haute-Savoie, a few miles west of Geneva. Over 960,000 raptors of 28 (30) species were counted, 85,000+ alone in 2012 (within 1200 hours). Common Buzzard, Honey Buzzard, Red and Black Kite are dominant and represent about 90% of all raptors of which up to 11,000 per day have been observed. For Marsh Harriers this seems to be one of the two most important migration channels in Europe, for Common Buzzards the most important west of the Bosphorus and it now seems to be the most important watchpoint for raptors in continental Europe altogether. Red Kite numbers have more than tripled within the last 5 years: more than 18,000 is a world record.- However, there are only about 2 – 5% of the millions of Wood Pigeons left that used to migrate on this route in the 1960s and 1970s.

 



Mauerläufer; ab Anfang Oktober auf der Burg...

 

______________________________________

Mehr auf

http://files.biolovision.net/haute-savoie.lpo.fr/userfiles/DfildelEcluse11.pdf

Leider auf französisch.

 

 

Fussnoten und bibliographische Hinweise

 

Viele Videofilme aus der Gegend sind auf

http://www.youtube.com/user/lutz6lucker

Die Jahresberichte zu Heim- und Wegzug werden alljährlich in der Zeitschrift Nos Oiseaux (NO) veröffentlicht, sind aber auch auf den untenstehenden Internetseiten (3) abrufbar.
Die gesamte Dokumentation ist allerdings in französischer Sprache abgefasst.

Die nachstehenden Internet-Verweise stehen auch auf meiner Webseite
http://louiscrex.skyrock.com
und können dort ggf. herauskopiert werden, um mühseliges Abschreiben zu vermeiden.

(1). Topographische Karten mit den verschiedenen Beobachtungsorten am Défilé de l'Ecluse auf
http://www.nosoiseaux.ch/pdffiles/actions/FE_2008-9769.pdf (Seite 5 und 6)
http://www.migraction.net/index.php?m_id=1510&frmSite=3
http://www.oiseau-libre.net/Oiseaux/Observation/Spots/Fort-Ecluse.html
http://haute-savoie.lpo.fr/index.php?m_id=22061&item=61

(2) Siehe in Charvoz, Pierre; Matérac, Jean-Pierre; Maire, Michel: La migration postnuptiale visible en 1993 au défilé de Fort l'Ecluse (Haute-Savoie et Ain) près de Genève: I. Rapaces diurnes, Cigognes, Pigeons et Corvidés. - II. Hérons, Palmipèdes, Limicoles et Passereaux. Nos Oiseaux, n° 443, 1996, p. 261-288; n° 444, p. 389-396.

sowie in Charvoz, P., J.-P. Matérac & M. Maire – La migration postnuptiale en 1997, 1998 et 1999 au défilé du Fort l'Ecluse (Haute-Savoie et Ain) près de Genève. NO 44: 61-66

(3). Detaillierte Statistiken der letzten Jahre dazu auf
http://www.nosoiseaux.ch/protection.php?m_id=65&frmCategory=13 und
http://haute-savoie.lpo.fr/index.php?m_id=113&uid=178

Zum Vergleich die Beobachtungszahlen von 2008 in Falsterbo...:
http://artportalen.se/birds/inventeringar/falsterbo_str.asp?from=2008-08-01&tom=2008-11-20&lang=eng

...und am baskischen Col d'Organbidexka, 2008:
http://www.migraction.net/index.php?frmSite=22&graph=synthesismonth&m_id=112&action=list&year=2008&frmSpecies=0

(4). Die aktuellsten umfassenden Statistiken mit saisonalen Histogrammen zu den wichtigsten Arten befinden sich auf
http://www.nosoiseaux.ch/pdffiles/actions/FE_2009-9497.pdf
http://www.nosoiseaux.ch/pdffiles/actions/FE_2008-9769.pdf
Verfasser: X.BIROT-COLOMB
Es wäre müssig, alle die dort befindlichen Details und Graphiken hier in unserer sehr allgemein gehaltenen Abhandlung abzubilden.

(5). Statistiken der letzten Jahre und Beschreibungen zum Greifvogel-Frühjahrszug in Le Hucel auf
http://haute-savoie.lpo.fr/index.php?m_id=112&uid=177 sowie
http://www.migraction.net/index.php?m_id=1510&year=0&graph=&frmSpecies=0&frmSite=4 sowie auf
http://www.nosoiseaux.ch/protection.php?m_id=65&frmCategory=9

[Trektellen.org] - Gesamt Défilé de l'Ecluse - Chevrier (74) 2022

 

 


Wanderfalken haben auch hier Probleme mit den Uhus, und die Uhus erstaunlich wenige mit den Steinadlern, in deren Nachbarschaft sie nisten...

 

 

 

 

 Statistik von 2012, bisher bestes Jahr für Greife: 

 

Cigognes et rapaces
 
Total 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Oie indéterminée (Anser sp.) 9 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Oie cendrée (Anser anser) 51 
 Afficher les données Espèce commune Sarcelle d'hiver (Anas crecca) 1 
 Afficher les données Espèce commune Canard colvert (Anas platyrhynchos) 2 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Canard pilet (Anas acuta) 1 
 Afficher les données Espèce commune Fuligule milouin (Aythya ferina) 9 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Harle bièvre (Mergus merganser) 41 
 Afficher les données Espèce commune Grand Cormoran (Phalacrocorax carbo) 13064 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Pélican blanc (Pelecanus onocrotalus) 1 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Grande Aigrette (Casmerodius albus) 208 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Héron cendré (Ardea cinerea) 982 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Héron pourpré (Ardea purpurea) 2 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Cigogne noire (Ciconia nigra) 167 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Cigogne blanche (Ciconia ciconia) 1834 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce commune Bondrée apivore (Pernis apivorus) 3489 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce commune Milan noir (Milvus migrans) 8303 
 Afficher les données Afficher phénologie Hivernant peu fréquent Milan royal (Milvus milvus) 12376 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce plutôt rare Vautour fauve (Gyps fulvus) 2 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce plutôt rare Circaète Jean-le-Blanc (Circaetus gallicus) 7 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce plutôt rare Busard des roseaux (Circus aeruginosus) 678 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce plutôt rare Busard Saint-Martin (Circus cyaneus) 61 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce plutôt rare Busard cendré (Circus pygargus) 7 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce commune Autour des palombes (Accipiter gentilis) 6 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce commune Epervier d'Europe (Accipiter nisus) 2432 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce commune Buse variable (Buteo buteo) 56262 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce plutôt rare Buse pattue (Buteo lagopus) 1 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce plutôt rare Aigle criard (Aquila clanga) 1 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce plutôt rare Aigle royal (Aquila chrysaetos) 1 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce plutôt rare Balbuzard pêcheur (Pandion haliaetus) 86 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce commune Faucon crécerelle (Falco tinnunculus) 1568 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce plutôt rare Faucon émerillon (Falco columbarius) 28 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce plutôt rare Faucon hobereau (Falco subbuteo) 68 
 Afficher les données Afficher phénologie Espèce plutôt rare Faucon pèlerin (Falco peregrinus)

11

 


 
 
 Afficher les données Espèce commune Rapace indéterminé (Falconiformes sp.) 79 
 Afficher les données Espèce commune Aigle indéterminé (Aquila sp.) 1 
 Afficher les données Espèce commune Faucon indéterminé (Falco sp.) 3 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Grue cendrée (Grus grus) 333 
 Afficher les données Espèce commune Limicole indéterminé (Charadriiformes sp.) 31 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Vanneau huppé (Vanellus vanellus) 23 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Bécassine des marais (Gallinago gallinago) 2 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Courlis corlieu (Numenius phaeopus) 1 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Courlis cendré (Numenius arquata) 21 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Labbe parasite (Stercorarius parasiticus) 1 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Mouette mélanocéphale (Larus melanocephalus) 2 
 Afficher les données Espèce commune Mouette rieuse (Chroicocephalus ridibundus) 778 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Goéland cendré (Larus canus) 3 
 Afficher les données Espèce commune Goéland leucophée (Larus michahellis) 194 
 Afficher les données Hivernant peu fréquent Pigeon colombin (Columba oenas) 3668 
 Afficher les données Espèce commune Pigeon ramier (Columba palumbus) 73982 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Hibou des marais (Asio flammeus) 1 
 Afficher les données Espèce commune Martinet noir (Apus apus) 8242 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Martinet à ventre blanc (Apus melba) 16 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Guêpier d'Europe (Merops apiaster) 13 
 Afficher les données Espèce commune Pic épeiche (Dendrocopos major) 1 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Alouette lulu (Lullula arborea) 528 
 Afficher les données Hivernant peu fréquent Alouette des champs (Alauda arvensis) 7775 
 Afficher les données Espèce commune Hirondelle indéterminée (Hirundinidae sp.) 308800 
 Afficher les données Espèce commune Hirondelle de rivage (Riparia riparia) 40 
 Afficher les données Espèce commune Hirondelle de rochers (Ptyonoprogne rupestris) 5 
 Afficher les données Espèce commune Hirondelle rustique (Hirundo rustica) 9671 
 Afficher les données Espèce commune Hirondelle de fenêtre (Delichon urbicum) 2509 
 Afficher les données Espèce commune Pipit des arbres (Anthus trivialis) 31 
 Afficher les données Hivernant peu fréquent Pipit farlouse (Anthus pratensis) 705 
 Afficher les données Hivernant peu fréquent Pipit spioncelle (Anthus spinoletta) 6 
 Afficher les données Espèce commune Bergeronnette printanière (Motacilla flava) 108 
 Afficher les données Hivernant peu fréquent Bergeronnette des ruisseaux (Motacilla cinerea) 22 
 Afficher les données Hivernant peu fréquent Bergeronnette grise (Motacilla alba) 1730 
 Afficher les données Hivernant peu fréquent Accenteur mouchet (Prunella modularis) 5 
 Afficher les données Espèce commune Grive indéterminée (Turdus sp.) 51588 
 Afficher les données Espèce commune Merle noir (Turdus merula) 26 
 Afficher les données Hivernant peu fréquent Grive musicienne (Turdus philomelos) 610 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Grive mauvis (Turdus iliacus) 1 
 Afficher les données Espèce commune Grive draine (Turdus viscivorus) 130 
 Afficher les données Espèce commune Mésange à longue queue (Aegithalos caudatus) 40 
 Afficher les données Espèce commune Mésange noire (Periparus ater) 42 
 Afficher les données Espèce commune Mésange bleue (Cyanistes caeruleus) 6097 
 Afficher les données Espèce commune Mésange charbonnière (Parus major) 202 
 Afficher les données Espèce commune Sittelle torchepot (Sitta europaea) 3 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Rémiz penduline (Remiz pendulinus) 10 
 Afficher les données Espèce commune Geai des chênes (Garrulus glandarius) 1079 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Choucas des tours (Corvus monedula) 529 
 Afficher les données Espèce commune Corbeau freux (Corvus frugilegus) 1945 
 Afficher les données Espèce commune Etourneau sansonnet (Sturnus vulgaris) 31611 
 Afficher les données Espèce commune Passereau indéterminé (Passeriformes sp.) 365503 
 Afficher les données Espèce commune Pinson des arbres (Fringilla coelebs) 457600 
 Afficher les données Espèce commune Pinson du Nord (Fringilla montifringilla) 132 
 Afficher les données Hivernant peu fréquent Serin cini (Serinus serinus) 25 
 Afficher les données Espèce commune Verdier d'Europe (Carduelis chloris) 80 
 Afficher les données Hivernant peu fréquent Chardonneret élégant (Carduelis carduelis) 714 
 Afficher les données Espèce commune Tarin des aulnes (Carduelis spinus) 893 
 Afficher les données Hivernant peu fréquent Linotte mélodieuse (Carduelis cannabina) 90 
 Afficher les données Espèce commune Bouvreuil pivoine (Pyrrhula pyrrhula) 14 
 Afficher les données Espèce commune Grosbec casse-noyaux (Coccothraustes coccothraustes) 771 
 Afficher les données Espèce commune Bruant jaune (Emberiza citrinella) 27 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Bruant ortolan (Emberiza hortulana) 1 
 Afficher les données Espèce plutôt rare Bruant des roseaux (Emberiza schoeniclus) 36

 

 Quelle:  LPO74 Haute-Savoie

  http://haute-savoie.lpo.fr/index.php?m_id=113&fh=0&uid=178&year=2012&bsid=0&

 

 

 

 

Lutz Lücker
5, chemin du Fort de l'Ecluse (sic!)
CH-1213 Petit-Lancy/Genf



02/01/2013
1 Poster un commentaire

Inscrivez-vous au blog

Soyez prévenu par email des prochaines mises à jour

Rejoignez les 12 autres membres